Donnerstag, 2. Juni 2011

Das ist der Anfang

Es gehört zu meinen tiefsten Grundüberzeugungen, dass die von mir wahrgenommene Wirklichkeit deshalb so ist wie sie ist, weil ich sie so wahrnehme und dass eine von meiner Wahrnehmung unabhängige Wirklichkeit nicht existieren kann, weil Wirklichkeit und Wahrnehmung untrennbare siamesische Zwillinge sind. Ich weiß aber auch, dass für alle anderen Menschen, bzw. überhaupt Lebewesen ganz genau dasselbe gilt. Ich nehme nur vorderhand die anderen Lebewesen aus meiner Betrachtung aus, weil es den Menschen bis zum heutigen Tage ungeachtet aller wissenschaftlichen Fortschritte nicht gelungen ist, mit anderen Lebewesen als denen der eigenen Spezies zu kommunizieren.
Diese Wirklichkeitswahrnehmung hat natürlich bei Menschen, die "gleichartigen" Interessensgruppen angehören eine mehr oder minder große Ähnlichkeit, abhängig davon, ob gemeinsame oder nur sehr individuelle Interessen davon betroffen sind. Insbesondere wenn eine ähnliche Wahrnehmung von gemeinsame Interessen stattfindet, tritt eine Folgewirkung ein, die aus meiner Sicht für all das unsägliche Elend verantwortlich ist, das bis zum heutigen Tag Menschen sich gegenseitig angetan haben: Diese Menschengruppen bezeichnen ihre "Wahr"-nehmung als Wahrheit und jede Abweichung davon wird in irgendeiner Form sanktioniert bis hin zu physischen und/oder psychischen Vernichtung.

Daraus folgt natürlich, dass Kommunikation zwischen Menschen, so selbstverständlich sie auch sein mag, immer unter der Randbedingung dieser Wahrnehmung von Wirklichkeit mit all ihren erfahrungsgeschichtlichen Hintergründen stattfindet. Es erscheint fast wie ein "Wunder" dass Gespräche über mehr als trockene Fakten überhaupt stattfinden können und selbst bei sogenannten trockenen "Fakten" sind aus meiner Erfahrung Konfliktsituationen bei weitem nicht ausgeschlossen, wobei ich hier nicht unterschiedliche Meinungen betrachte, sondern schlicht und einfach die unterschiedliche Wahrnehmung scheinbar "gleicher" Inhalte, weil diese nur dann gleich sind, wenn sie auch so wahrgenommen werden.

Trotzdem.
Damit ist für heute Schluss.

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